Mensch Musiker*in

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Mensch Musiker: Wolfgang Kempf

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Wolfgang Kempf, 1939 geboren ist einer unserer treusten Begleiter und seit 1960 Abonnent. Dirigent Christoph Stepp hat Wolfgang Kempf als Jugendlichen mit seiner Reihe "Junge Leute" für die klassische Musik begeistert und ins Konzerthaus geholt. Wolfgang Kempf war von Anfang an von Chefdirigent Stepp begeistert und lernte die Philharmonie durch Probenbesuche und Konzerte kennen. Bis dahin hatte der damals 21-Jährige Wolfgang keinen wirklichen Bezug zur klassischen Musik. Kempf erinnerte sich, dass seine lockere und nette Art ihn begeistert hat, dass er keine blinde Ehrfurcht mehr spürte, sondern merkte: Auch er ist einfach nur ein Mensch Nach dem zweiten Weltkrieg hatte sich das Orchester, das damals noch Pfalzorchester hieß, bis 1960 wieder so sehr erholt, dass das Publikum eine Blüte an Orchsterliteratur erleben konnte. Kempf spricht von der Entwicklung des Orchesters, von 1960 bis heute. Die Qualität des Klangkörpers hätte sich von Jahr zu Jahr verbessert und wäre immer weiter gestiegen; vor allem wäre es an jedem Dirigenten weitergewachsen. Kempf hat einige Anekdoten auf Lager und berichtet als Zeitzeuge, denn, so Kempf letztlich ist er selbst gemeinsam mit dem Orchester groß geworden. Ob er ein richtiger Klassik-Fan sei? Nein, er wäre immer zweigleisig gefahren, hörte in seiner Jugend begeistert Elvis und auch heute liebt er neben der klassischen Musik auch die Jazzmusik. Was war der Moment, das Erlebnis, das ihn an die klassische Musik gebunden hat? Es war einfach die Musik an sich, die ihn angesprochen hat. Wolfgang Kempf berichtet von seiner Kindheit und Jugend. 1950 zog er aus der ehemaligen DDR dann in die Nähe von Mannheim, später nach Ludwigshafen. Dort konnte er mehrmals am Tag ins Kino gehen, für den jungen Wolfgang, der vom Land kam, war das der Wahnsinn. Ihm eröffnete sich dort eine ganz andere „Atmosphäre“ in der ihn die Musik vollends faszinierte. Doch es war nicht einfach: das Theater oder auch das Konzert kosteten in dieser Zeit sehr viel, für junge Leute war ein Besuch dort kaum bezahlbar und dennoch gingen sie ins Konzerthaus. Kempf erinnert sich, dass relativ viele junge Leute dort waren. Wie auch heute, so Kempf, der gerne mit seinen Enkeln zu Konzerten geht. Kempf schätzt an der Staatsphilharmonie vor allem die familiäre Atmosphäre. Wie wird dies zukünftig sein? Kempf hat eine klare Antwort: „Wer heute den Kontakt zur Jugend verliert, verliert die Zukunft“, Kempf ist der Überzeugung, dass man die Jugend fördern muss, dass man sie mit ins Boot holen sollte. Etwas was die Staatsphilharmonie eben schon seit 1960 tut. Wolfgang Kempf berichtet vom Verlust seiner Frau. Nach ihrem Tod, war es für ihn schwer alleine die Abo-Konzerte zu besuchen. Die Musik half ihm jedoch, jede Lebenslage zu meistern. Kempf berichtet auch ausführlich von seiner Liebe zum Theater, vor allem zu Wagners Parsifal. Es war Tradition, dass das Ehepaar Kempf gemeinsam den Parsifal ansah. So erlebte Herr Kempf bis jetzt 65 Mal den Parsifal, davon 50 Mal in Mannheim, in der legendären Inszenierung von Schuler und bereits zwei Mal in Bayreuth. Er berichtet begeistert von seinen Opernabenden, steht dabei kritisch zum heutigen Regietheater, vor allem dann, wenn ihm die Inszenierung nichts erzählt; in manchen Regieeinfällen sieht er jedoch auch etwas Gutes. Wolfgang Kempf engagiert sich bereits seit mehreren Jahren in der Harmoniegesellschaft e. V., einer der älteste Kulturgesellschaften in der Kurpfalz. 2004 etablierte er den Arbeitskreis Kultur, der die Musik und die Literatur verbindet und für seine Mitglieder Konzertfahrten organisiert.


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Über diesen Podcast

Wer sind die Menschen, die der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ganz nahe sind? Wer sind die Menschen, die musikinteressiert sind, aber in den Konzerten fehlen? Die Musik vereint uns, aber es gibt Vorbehalte und Unsicherheiten. Was fasziniert uns alle am Erlebnis "Hören", welche Fragen beschäftigen die Menschen im Publikum und auf der Bühne? Musikvermittler Jochen Keller lädt sie ein, im Educationraum „Klangreich“ über Persönliches zu plaudern, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und über die Zukunft zu philosophieren. Nehmen Sie sich Zeit und lernen Sie die Menschen rund um die Staatsphilharmonie kennen. Viel Freude mit dem Podcast der Deutschen Staatsphilharmonie!

von und mit Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

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